Streckenfliegen ist eine der spannendsten Spielarten beim Gleitschirmfliegen. Weite Distanzen, effiziente Thermiknutzung und lautloses Dahingleiten – ein Gefühl von Freiheit, das viele von uns begeistert.
Aber wie wirst du dabei besser? Hier findest du praktische Tipps, wie du deine Technik, deinen Fokus und dein Vertrauen in der Luft weiterentwickelst – direkt aus der Praxis für deinen nächsten Flug.
10 Tipps beim Streckenfliegen: Wie erweitere ich meinen Fortschritt im Streckenfliegen?
1. Setz dir ein klares Ziel
Einfach drauflosfliegen bringt selten echten Fortschritt. Sobald du dir ein konkretes Ziel setzt – sei es ein FAI-Dreieck, eine bestimmte Strecke oder ein spannender Wendepunkt – wird dein Flug automatisch fokussierter.
💡Tipp: Plane deinen Flug vorab mit deiner Lieblings-App. Das hilft dir, die Route zu visualisieren und im Flug besser zu navigieren.
2. Lerne, das Gelände zu lesen
Thermik entsteht nicht zufällig. Schatten, Wind und Sonneneinstrahlung zeigen dir, wo Energie in der Luft steckt. Nutze Geländeformen wie Grate oder Hänge bewusst und entwickle ein Gespür für die Thermikverhältnisse.
💡Tipp: Nimm dir vor dem Start ein paar Minuten, um zu Beobachten: Wo könnte es heute tragen?
3. Feile an deiner Technik
Thermikfliegen ist ein Handwerk. Wer Aufwinde gut zentrieren kann, fliegt weiter – Das ist Fakt.
Ein kleiner Trick: Seitlich an die Thermik heranfliegen, dann mit Schwung in die andere Richtung eindrehen, 3 Sekunden warten oder wenn das piepsen des Varios weniger wird, wieder eindrehen. So findest du oft direkt den Kern (Video).
💡Tipp: Übe gezielt – z. B. 5 Minuten sauberes Zentrieren – und analysiere danach deine Strecke. So lernst du aus jedem Flug.
Varios wie das XC Tracer Maxx 2 und XC Tracer Maxx 3 oder das Skytraxx 5 und Skytraxx 5 mini haben einen perfekten Termikassistentender dir dabei hilft.
4. Geduld bringt dich weiter
Nicht jeder Tag ist episch. Aber jeder Flug bringt Erfahrung. Manchmal lohnt es sich, noch ein paar Meter in schwacher Thermik zu kurbeln, statt frühzeitig weiterzuziehen.
💡Tipp: Wenn du unsicher bist, ob du weitergleiten oder weiter kurbeln sollst – entscheide dich fürs Kurbeln. Höhe ist dein bester Freund!
5. Nutze die Gleitphasen clever
Zu langsam? Zeit verloren. Zu schnell? Höhe verschenkt. Die Kunst liegt im optimalen Speed. Dein Fluginstrument zeigt dir mit der Gleitzahl, wie effizient du unterwegs bist – beobachte sie, finde den Sweet Spot.
💡Tipp: Verkleinere deinen Luftwiderstand, indem du die Hände hinter die Tragegurte nimmst – einfacher Trick, spürbare Wirkung!
6. Analysiere deine Flüge – und rede darüber
Nach dem Flug ist vor dem Fortschritt. Tools wie XCTrack, Burnair oder XContest helfen dir, den Flug zu verstehen. Noch besser: Austausch mit anderen Piloten – das erweitert deinen Horizont.
💡Tipp: Schau dir deinen Flug in einem 3D-Modell an und reflektiere deinen Flug und deine getroffenen Enscheidungen. Wo hast du gute Enscheidungen getroffen und wo eher nicht?! Wo war die Thermik stark und wieso? Reflektiere anhand deines Fluges die Sonneneinstrahlung (Sonnenverlauf.de) zu den gegebenen Flugzeiten, den einwirkenden Wind (Windy.com), das Gelände, deine Flugroute (ThermXC), wo hast du die Thermik gut zentriert und bis zum Schluss ausgedreht und wo nicht - und wieso nicht?!
7. Wolken sind Freunde – aber mit Respekt
Wolken bieten oft gute Aufwinde. Wer sie pauschal meidet, verpasst Chancen. Entscheidend ist, mit kühlem Kopf zu fliegen und immer einen Plan B zu haben.
💡Tipp: Achte darauf, dass der Wolkenrand mindestens 45 Grad über dem Horizont liegt – so bleibst du auf der sicheren Seite.
8. Baue deine Flugausdauer auf
Lange Flüge fordern deinen Körper. Nimm Snacks mit, trinke regelmässig, atme ruhig – gerade in stressigen Momenten. Mit der Zeit wächst deine mentale und physische Belastbarkeit. Mentales training ist der Schlüssel um ruhig und erfolgreich zu fliegen. Das Buch Aufwind im Kopf gibt dir eine Schritt-für-Schritt Anleitung und hilft dir dabei mental stark zu werden.
💡Tipp: Wenn dir beim Fliegen übel wird, helfen oft Ingwertabletten und langsames, tiefes Atmen.
9. Fliege mit der Ausrüstung und den Einstellungen, die zu dir passen!
Deine Ausrüstung soll dich nicht stressen, sondern unterstützen. Der richtige Schirm, das passende Gurtzeug – das macht einen riesigen Unterschied für deinen Komfort und dein Vertrauen.
Wenn du neu im Streckenfliegen bist, sind Schirme wie der Niviuk Hook 6, Hook 6P oder der Ikuma 3 bzw. Ikuma 3 P eine sehr gute Wahl. Sie vereinen solide Leistung mit hoher Sicherheit und sind leicht zu fliegen. Dazu passen Gurtzeuge wie das Niviuk Konvers 3 mit Sitzbrett für ein offenes, direktes Fluggefühl oder das Niviuk Hawk als idealer Einstieg in die Welt der Pod-Gurtzeuge.
💡Tipp: Achte auf ein korrektes Startgewicht und justiere dein Gurtzeug sauber ein. So fliegst du entspannter – und weiter. Zum perfekten justieren daheim, empfehlen wir Dir unser Gurtzeug-Gestell und unsere Gurtzeugaufhängung.
10. Fliege mit einem erfahrenen Piloten als Buddy und lerne
Ein erfahrener Gleitschirmpilotals dein Buddy kann dein persönlicher Fortschritt enorm beschleunigen – und das auf mehreren Ebenen! Ein Buddy sieht, was du im Flug tust – und kann dir direkt danach ein gutes Feedback geben. Das hilft dir, deine Technik schneller zu verbessern.
Erfahrene Piloten kennen typische XC-Situationen aus eigener Erfahrung. Sie können dir erklären, warum sie sich an einer bestimmten Stelle für einen bestimmten Kurs oder eine Thermik entschieden haben – das hilft dir, taktisch zu denken.
💡Tipp:Zu zweit macht’s mehr Spass – und man pusht sich gegenseitig, auch mal länger oder mutiger zu fliegen.
Kurz um... ein erfahrener Pilot an deiner Seite ist wie ein fliegender Coach.
Fazit
Streckenfliegen ist viel mehr als nur Thermik und Technik. Es geht um Planung, Beobachtung, innere Ruhe – und den Willen, jeden Flug als Lernerlebnis zu sehen.
Bleib dran. Flieg sicher. Und geniesse jeden Kilometer. Der Himmel gehört dir!
Euer Paragliding24.ch Team
We Love Paragliding ❤️

























