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ADS-L und FLARM kurz erkärt

✅ Was ist ADS‑L und was ist FLARM

ADS‑L

  • Steht für Automatic Dependent Surveillance – Light.

  • Ziel: Günstige, energiearme Geräte, die Positions‑ und Basisflugdaten senden – vor allem für Leichtflugzeuge und allgemeine Luftfahrt.

  • Übertragung erfolgt über SRD‑860‑Frequenz bzw. in Zukunft evtl. auch über Mobilfunknetze.

  • ADS‑L dient primär zur Überwachung (Tracking / „electronic conspicuity“), nicht als vollwertiges Kollisionswarnsystem.

FLARM

  • Proprietäres Kollisionsvermeidungs- und Verkehrswarnsystem, weit verbreitet bei Segelfliegern, Hängegleitern und kleinen Leichtflugzeugen.

  • FLARM-Geräte lesen GPS‑ und barometrische Daten, senden diese plus eine Prognose des 3D‑Flugpfads und empfangen gleichzeitig Signale anderer FLARM-Geräte, um vor Kollisionsrisiken zu warnen.

  • FLARM ist optimiert auf Nahbereichs-Interaktion (z. B. innerhalb von Thermik-Clustern bei Segelfliegern) und Kollisionsvermeidung – weniger auf ATC-Überwachung oder Verkehr mit motorisierten Flugzeugen.

🔍 Wichtige Unterschiede zwischen ADS‑L und FLARM

Merkmal ADS‑L FLARM
Hauptzweck Elektronische Sichtbarkeit / Überwachung Kollisionswarnung & Verkehrserkennung in der Nähe
Verhältnis zu ATC / Boden-Stationen / Allgemeine Luftfahrt Gut – ADS‑L soll eine standardisierte Sichtbarkeit im U-Space für viele Flugzeugtypen ermöglichen Eher für „selbständige“ Kollisionsvermeidung zwischen FLARM-gerüsteten Flugzeugen; nicht primär für ATC
Eignung für Segelflug / Hängegleiter / Leichtflugzeuge Ja – als günstige Sichtbarkeitslösung; oft empfohlen in Kombination mit FLARM Sehr gut – etabliert, optimiert auf typische Szenarien bei Segelflug
Kollisionswarnung mit FLARM-Geräten Nicht zuverlässig – ADS‑L ist kein Kollisionswarnsystem Ja – FLARM war und ist eine der meistgenutzten Lösungen für Kollisionswarnung bei kleinen Luftfahrzeugen
Kompatibilität / Interoperabilität mit anderen Systemen Hoch – ADS‑L soll als Standard zur Sichtbarkeit verschiedener Luftfahrzeugkategorien dienen Begrenzt – FLARM ist proprietär und oft nur zwischen FLARM-Geräten wirksam; weniger für motorisierte/kommerzielle Flieger optimiert

✅ Für wen / Wann eignet sich was

  • Ziel: sichtbar sein für möglichst viele Luftfahrzeugtypen / ATC / U-Space → ADS‑L ist sinnvoll.

  • Segelflug, Hängegleiter oder ähnliches mit anderen Leichtflugzeugen, Kollisionsvermeidung in der Nähe → FLARM ist bewährt.

  • Mischbetrieb (motorisierte Flugzeuge + Segelflug + general aviation) → Kombination aus FLARM + ADS‑L kann sinnvoll sein: FLARM deckt Nahverkehr/Kollisionsrisiko ab, ADS‑L sorgt für Sichtbarkeit nach außen.

⚠️ Limitationen / Woran man denken sollte

  • ADS‑L ist nicht optimiert für Kollisionswarnung – es fehlen präzise Vorhersagen für sichere Ausweichmanöver.

  • Ein Gerät, das nur ADS‑L hat, könnte im reinen Segelflug-Thermikbetrieb Nachteile haben.

  • Die Verbreitung und Durchdringung von ADS‑L ist noch im Aufbau – nicht alle Flugzeuge werden sofort damit ausgerüstet sein; Interoperabilität hängt von Akzeptanz und Ausstattung ab.

🧐 Fazit

ADS‑L und FLARM adressieren ähnliche Ziele (Sichtbarkeit, Sicherheit), aber mit unterschiedlichem Fokus:

  • ADS‑L: Überwachung / Sichtbarkeit im grösseren Luftraum / U-Space

  • FLARM: nahe Kollisionsvermeidung, besonders bei Segelflug & Leichtflugzeugen

Kombination der beiden Systeme ergibt den grössten Nutzen: FLARM für die Kollisionswarnung in unmittelbarer Nähe, ADS‑L für Sichtbarkeit gegenüber der restlichen Luftfahrt und ATC.

Zusammengefasst

Kurzempfehlungen

  • Skytraxx 5 mit Fanet & FLARM & ADS-L ready – ein bewährtes, modernes Variometer mit integriertem FANET & FLARM, hoher Sensorpräzision und guter Anzeige, ideal für Gleitschirm‑ oder Hängegleiter‑Piloten, die Kollisionswarnung und Luftraum‑Überwachung wollen.

  • Air3 7.35+ mit Fanet & FLARM & ADS-L ready – ein multifunktionales „Cockpit“-Device auf Android‑Basis mit grossen Display, GPS/Navigationsfunktionen und FLARM/FANET‑Integration. Besonders interessant, wenn du ein vielseitiges Gerät bevorzugst, das auch Navigation und Aufgaben‑Management übernimmt. 

  • Skytraxx 5 miniFanet & FLARM & ADS-L ready– leichte, kompakte Variante; praktisch für Hike & Fly oder wenn du möglichst wenig Gewicht mitnehmen willst, dabei aber trotzdem FLARM und FANET nutzen möchtest.

  • XC Tracer Maxx 3 mit Fanet & FLARM & ADS-L ready– high-end‑Instrument, geeignet für XC‑ & Streckenflieger, wenn du maximale Funktionalität, präzise Daten und gute Navigation suchst. 

  • XC Tracer Maxx 2 mit Fanet & FLARM & ADS-L ready– kleineres high-end‑Instrument mit kleinerem Display als das 3er, ebenfalls geeignet für XC‑ & Streckenflieger, mit hoher Funktionalität, präzise Daten und Navigation. 

🛠️ Einordnung in ADS‑L / FLARM Kontext

  • Geräte mit integriertem FLARM (z. B. Skytraxx 5, XC Tracer) bieten — wie in der Theorie — gute Kollisionswarnung und Verkehrserkennung im Nahbereich (insbesondere bei anderen FLARM‑Geräten). Das entspricht dem klassischen Zweck von FLARM.

  • Einige der Geräte (z. B. Skytraxx 5) sind im Shop als „ADS‑L ready“ bezeichnet — das bedeutet, sie könnten mit entsprechender Konfiguration oder Firmware irgendwann auch ADS‑L Signale aussenden/empfangen.

  • Damit deckst du sowohl Sichtbarkeit im U‑Space / für ATC (via ADS‑L/EC) als auch Kollisions‑ und Verkehrswarnung im Nahbereich ab — also genau das best mögliche Zusammenspiel.

Liebe Grüsse

Euer Paragliding24.ch Team

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